Spätestens mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung ist Inklusion in den Mitgliedsländern zu einer gesamtgesellschaftlichen Verpflichtung geworden. Um das Ziel eines geänderten alltäglichen Miteinanders zu erreichen, bedarf es des Abbaus von Berührungsängsten und Vorbehalten auch auf Seiten Nichtbehinderter. An dieser Schnittstelle sieht sich die geplante Sonderausstellung zur Geschichte der Behinderung in Erlangen. Die Ausstellung versteht sich auch als ein Beitrag, die Inklusionsbemühungen der Stadt Erlangen zu unterstützen.
Die Ausstellung gliedert sich in einen geschichtlichen Rückblick, der in drei Abschnitten erfolgt, und einen aktuellen Teil. Das erste historische Kapitel thematisiert den Umgang mit Behinderten von der frühen Neuzeit bis zur Aufklärung und stellt die zeitgenössischen Einrichtungen und Rahmenbedingungen vor. Im zweiten Abschnitt soll der Paradigmenwechsel gezeigt werden, der sich seit der Aufklärung hin zur separierten Verwahrung in Anstalten, aber auch hin zu ersten Fördermaßnahmen für Behinderte vollzog und der bis zu modernen Therapieansätzen im frühen 20. Jahrhundert reicht. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten, die diesen Entwicklungen ein grausames Ende bereitete.
Stadtmuseum Erlangen